Funktionsstörungen der Blase

Definiert wird Inkontinenz als ein unwillkürlicher Abgang von Urin, bemerkt oder unbemerkt.
Die Steuerung des Verschlusses und/oder der Entleerung des Speicherorgans Blase ist gestört und es kann zum Verlust von Urin und/oder zu übermäßigem Drang zu ungelegener Zeit an ungeeignetem Ort kommen. Inkontinenz ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein soziales und hygienisches Problem, das die Lebensqualität beeinträchtigen kann.

Es werden verschiedene Inkontinenzformen beschrieben: Am häufigsten treten die Belastungs- und Dranginkontinenz auf; diese können aber auch kombiniert vorkommen (Mischinkontinenz).

Belastungsinkontinenz (SUI)

Bei einer Belastungsinkontinenz tritt Urinverlust auf bei körperlicher Anstrengung wie Husten, Heben von Lasten und Springen. Bei körperlichen Belastungen wird der Druck im Bauchraum und damit der Druck auf die Blase erhöht. Bei einem ungenügenden Verschluss der Harnröhre und/oder einer Beckenboden Funktionsstörung kommt es zu einem unfreiwilligen Urinverlust.

Die Belastungsinkontinenz ist die häufigste Form der Harninkontinenz. Frauen sind dabei weit häufiger betroffen als Männer.

Die Ursachen von einer Belastungsinkontinenz können Folgen von Schwangerschaften, vaginalen Geburten, gynäkologischen Operationen, Organsenkungen/-vorfällen, Alterungsprozessen (insbesondere durch die Hormonumstellung in der Menopause) sein. Auch bei Übergewicht, Bewegungsmangel und schwerer körperlicher Arbeit kann es zu einem Defizit im Harnröhrenverschlussapparat oder zu einer Dysfunktion des Beckenbodens kommen.

Physiotherapeutische Ansätze

  • Beckenbodenmuskeltraining
  • Verhalten in Alltagsaktivitäten und Sport Empfehlungen zum Trink- Miktionsverhalten
  • Biofeedback
  • Pessaranwendung
  • Elektrostimulation

Dranginkontinenz/überaktive Blase (OAB)

Die Dranginkontinenz ist durch ein starkes Harndranggefühl im Zusammenhang mit unwillkürlichem Urinverlust gekennzeichnet. Bei der überaktiven Blase kommt es hingegen nicht unbedingt zu einem Urinverlust. Patienten mit einer Dranginkontinenz oder überaktiven Blase haben zudem eine erhöhte Frequenz des Wasserlassens (mehr als acht Mal pro Tag), wobei häufig nur kleine Urinmengen ausgeschieden werden. Oftmals kommt es auf dem Weg zur Toilette zum Harnverlust. Zusätzlich kann es zu gehäuftem nächtlichen Wasserlassen kommen. Wird man nachts mehr als einmal durch ein starkes Harndranggefühl aus dem Schlaf geweckt, spricht man von einer Nykturie.

Mischinkontinenz

Bei der Mischinkontinenz sind die Patienten sowohl von Symptomen der Dranginkontinenz als auch von Symptomen der Belastungsinkontinenz betroffen. Dabei können die Symptome beider Inkontinenzformen unterschiedlich ausgeprägt sein. Oft tritt bei der Mischinkontinenz eine der beiden Inkontinenzformen stärker in Erscheinung.
Die Häufigkeit der Mischinkontinenz steigt vor allem mit fortschreitendem Lebensalter. Besonders Frauen ab dem 50. Lebensjahr sind von dieser Form der Inkontinenz betroffen. Nach der Belastungsinkontinenz ist sie die zweithäufigste Inkontinenzform bei Frauen.

Überlaufblase

Bei dauernder Blasenüberdehnung aufgrund einer Obstruktion in der Blase oder in der Harnröhre, einer peripheren Blasendenervierung oder nach Inkontinenzchirurgie kann es zu unwillkürlichem Verlust von Urin kommen. Dabei übersteigt der Blaseninnendruck, den Verschlussdruck der Harnröhre was zu einem kontinuierlichen 'überlaufen' der Blase führt.

Physiotherapeutische Ansätze

  • Empfehlungen zum Trink- Miktionsverhalten
  • Verhaltenstraining der Blase
  • Verhalten in Alltagsaktivitäten und Sport
  • Beckenbodenmuskeltraining
  • Elektrostimulation
  • Biofeedback
  • Pessaranwendung

Behandlungsort

Gerne behandle ich Sie in den Räumlichkeiten an der Föhneneichstrasse 8, 6440 Brunnen.
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Termine

Privat oder auf ärztliche Verordnung.
Nach Vereinbarung

Preise

Physiotherapie mit ärztlicher Verordnung
Gemäss Tarifvertrag Grundversicherung Krankenkasse und UVG

Physiotherapie ohne ärztliche Verordnung
Fr. 70.00 für 30 Minuten
Fr. 105.00 für 45 Minuten
Fr. 140.00 für 60 Minuten

Klassische Massage ohne ärztliche Verordnung
Fr. 70.00 für 30 Minuten
Fr. 105.00 für 45 Minuten
Fr. 140.00 für 60 Minuten
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